Tannen im eigenen Garten – was es zu beachten gibt
Die Tanne zählt zu den elegantesten Nadelholzgewächsen überhaupt. Charakteristisch sind ihr aufrechter, steil nach oben gerichteter Wuchs, ihre weichen, dunkelgrünen bis blaugrauen Nadeln und die Zapfen, die nach einiger Zeit zerfallen und den Samen freisetzten. Diese Merkmale unterscheiden Tannen auch von ihren Brüdern, den Fichten. Mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 Metern gehört das edle Gewächs zu den größten Baumarten in Mitteleuropa. Auch in puncto Lebensalter ist die Tanne ein Urgestein, denn sie kann bis zu 500 Jahre alt werden. Als Solitärgewächse sind sie meist in Parks oder größeren Gärten anzutreffen. Doch auch in kleineren Wohlfühloasen profitieren Hobbygärtner von der malerischen Ausstrahlung einer Tanne – sowohl im Boden als auch in Pflanzgefäßen. Und wer zur Weihnachtszeit den passenden Baum sucht, findet mit der Nordmanntanne einen idealen Weihnachtsbaum.
Inhaltsverzeichnis
Worauf gilt es bei der Pflanzung der Tanne zu achten?
Tannen (Abies) fühlen sich gleichermaßen an einem sonnigen Plätzchen, aber auch im Schatten oder Halbschatten pudelwohl. Der Boden sollte locker, feucht und wasserdurchlässig sein, denn Staunässe und ein hartes Erdreich vertragen die anmutigen Bäume nicht. Der optimale pH-Wert liegt zwischen leicht sauer (5) bis schwach basisch (8). Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, damit den Wurzeln ausreichend Platz für einen gesunden Wuchs zur Verfügung steht. Die optimale Pflanzzeit für Tannen ist der frühe Herbst, vor dem ersten Frost. Nach dem Einsetzen mit dem Aushub das Pflanzloch schließen, gut festtreten und abschließend ordentlich wässern.
Wie sieht es mit der Pflege der Tanne aus?
Die robusten Nadelbäume sind genügsam und der Pflegeaufwand ist vergleichbar gering. Während frisch gesetzte Tannen zu Beginn regelmäßige Wassergaben benötigen, bis sie gut angewachsen sind, reicht es bei älteren Bäumen aus, im Frühling über der Baumscheibe Rindenmulch, kompostierte Rinde oder Humus zu verteilen. Zwar ist die Tanne winterhart, dennoch sollten vor allem Jungpflanzen mit einem Vlies abgedeckt werden. Dieses schützt die frischen Triebe vor Frost und hilft ihr dabei, gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Hinsichtlich der Nährstoffversorgung sind Tannen ebenfalls nicht sonderlich anspruchsvoll. Es reicht aus, ein wenig Komposterde bei der Pflanzung unterzumischen oder später etwas Laubhumus in den Boden einzuarbeiten. Prinzipiell muss der Baum auch nicht geschnitten werden. Bei übermäßigen Wuchs können Tannen jedoch individuell „aufgeastet“, also die unteren Zweige entfernt werden.
Dürfen Tannen im eigenen Garten gefällt werden?
Nicht selten haben Tanne und Gartenbesitzer ein halbes Leben miteinander verbracht. Doch mit der Zeit erreicht der Baum Dimensionen, die nicht nur andere Pflanzen in ihrem Wuchs beeinträchtigen, sondern auch bedrohliche Szenarien für Personen oder Gartenlauben darstellen können. Steht der Entschluss, die Tanne zu fällen, sollte man unbedingt beim zuständigen Ordnungsamt nachfragen, inwieweit dieses erlaubt ist. Die entsprechende Regelung ist in der Baumschutzverordnung der jeweiligen Stadt oder Kommune festgelegt.
Im Allgemeinen ist das Fällen eines Baumes in der Zeit vom 01.März bis 30. September nicht gestattet, da in diesem Zeitraum viele Vögel darin brüten. Wer einen Garten gepachtet hat, muss zudem den Vermieter oder Besitzer um Erlaubnis bitten. Möglicherweise geht die Baumfällung auch mit einer Ersatzleistung einher. In dem Fall muss an gleicher Stelle ein neuer Baum gesetzt werden. Zuwiderhandlungen gegen die Verordnung stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, die eine beachtliche Geldbuße nach sich ziehen kann.
Schädlinge und Krankheiten bei Tannen
Auch, wenn Tannen recht widerstandfähig sind, so sind sie dennoch nicht gegen Schädlinge und Krankheiten gefeit. Dazu zählen unter anderem:
- Pilzbefall
- Grauschimmel
- Tannennadelrost
- Tannentrieblaus
Im Handel sind umweltschonende Fungizide erhältlich, die den Angreifern den Garaus machen. Doch auch natürliche Produkte wie Rapsöl oder Magnesiumsulfat sind für den Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten probate Mittel.
Fazit
Tannen sind auch in kleineren Gärten beliebte Mitbewohner. Dank ihres majestätischen Aussehens und eines sehr geringen Pflegeaufwands sind die eleganten Nadelholzgewächse nicht nur im Boden ein echter Hingucker. Auch in schicken Pflanzgefäßen werten sie den Garten auf und bereiten ihren Besitzern über einen großen Zeitraum viel Freude.